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Ich bin Marie-Luise Schicke und wie ihr vielleicht schon wisst, mache ich gerade einen 5-monatigen Austausch nach Mexiko. Als es vor über einem Monat losging, war ich sehr gespannt, was mich erwarten würde. Wie wird sich mein Leben verändern? Werde ich mich mit meiner Gastfamilie verstehen? Wird mir die Schule gefallen? Und werden meine Sprachkenntnisse ausreichen? Diese Gedanken hatte ich, als ich in meinem 12-stündigen Flug nach Mexiko-Stadt saß. Doch als mich meine Gastfamilie mit selbstgebasteltem Schild sehr herzlich am Flughafen empfangen hat, habe ich mich sehr gefreut und war erstmal beruhigt.

Begrüßungsbild mit Gastfamilie

Dann ging die 2-stündige Fahrt von Mexiko-Stadt nach Puebla los. Ich wusste zwar, dass Mexiko-Stadt mit seinen mehr als 22 Millionen Einwohnern keine Kleinstadt sein wird, aber ich war dennoch ziemlich überwältigt, als wir auf die Straße gefahren sind. Überall waren Autos, es war so voll, dass man gar nicht richtig fahren konnte. Und mitten im Verkehr standen Leute, die Sachen verkauften, Kunststücke aufführten oder sogar die Scheibe putzten, während man an der Ampel wartete! Schließlich sind wir dann bei unserem Fraccionamiento, ein abgeriegeltes Wohngebiet, angekommen. Ich habe ein eigenes Zimmer und Bad, was bei so einer großen Familie bestehend aus den Eltern und 5 Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren nicht selbstverständlich ist.
In der ersten Woche hatte ich sehr viel Heimweh und habe mich immer wieder gefragt, ob es die richtige Entscheidung war. Die Kommunikation mit der Familie war am Anfang vor allem sehr schwierig, weil die Eltern weder Deutsch noch Englisch sprechen. Die Kinder lernen zwar Deutsch und Englisch in der Schule, aber trotzdem war es schwer sich zu verständigen.
In der ersten Woche hatten wir Ferien, was gut war, denn so konnten wir viel unternehmen. Wir waren unter anderem im Kino und im Freizeitpark und haben eine Stadtrundfahrt gemacht. Außerdem waren wir in einem riesigen Einkaufszentrum mit über 300 Geschäften. Hier sind überall so viele Menschen und man kann viel sehen und machen. Es gibt sehr viel Verkehr, denn man fährt überall mit dem Auto hin. Hier kostet ein für 5 Jahre gültiger Führerschein auch umgerechnet nur 73 !

Mexikanischer Markt

Meine Gastfamilie geht oft essen, denn hier ist das im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Ich hab schon einige mexikanische Gerichte, wie z.B. Tacos, Quesadillas und Chalupas probiert. Das sind alles Tortillas (Maisfladen) gefüllt mit verschiedenen Sachen wie z.B. Fleisch oder Käse, manchmal auch mit scharfer Soße. Es war alles lecker, aber leider mag ich kein scharfes Essen, was ein bisschen blöd ist, wenn man in Mexiko ist. Generell mochte ich das Essen am Anfang nicht, es gibt kein richtiges Brot und man isst viel Fleisch und wenig Gemüse. Aber ich habe mich daran gewöhnt und freue mich jetzt immer auf das Essen.

Ein weiterer Unterschied zu Deutschland ist, dass man hier das Wasser nicht aus der Leitung trinken kann. Die Leute bekommen ihr Trinkwasser in Kanistern nach Hause geliefert.
Am 28.08 hat dann die Schule angefangen, ich gehe in die 11. Klasse des Colegio Humboldt in Puebla. Auf diese Privatschule gehen ca. 1700 Schüler der Jahrgänge 1-12. Dementsprechend groß ist auch das Schulgelände, es gibt riesige Sportanlagen und sogar ein Schwimmbad. Der Unterricht geht jeden Tag 8 Schulstunden lang, von 7:30 bis 14:35 Uhr. Wir haben 14 verschiedene Fächer, davon 5 auf Deutsch, 8 auf Spanisch und 1 auf Englisch. Einige davon sind neu für mich, wie z.B. Theater oder „orientacíon vocacional y educativa“, eine Art
Berufsorientierung. Generell ist der Unterricht sehr einfach, vor allem die Fächer auf Deutsch sind sehr leicht. Immer wenn die Klasse Deutsch Unterricht hat, dürfen die Austauschschüler in die Bibliothek gehen. Dann habe ich Zeit, die Unterrichtsinhalte aus Deutschland nachzuholen, die mir die Lehrer*innen netterweise zuschicken. Ich gehe in die Klasse meiner Austauschpartnerin Valeria, die dann später auch für 5 Monate auf das Julianum gehen wird.
Außerdem sind in meiner Klasse noch 4 weitere Austauschschüler, mit denen ich mich schnell angefreundet habe. In der ersten Woche haben wir gleich einen Spanischtest gemacht und danach wurden wir dementsprechend in Gruppen eingeteilt. Jetzt haben wir immer 4 Stunden Spanischunterricht pro Woche. Ich merke jetzt schon, dass sich meine Spanischkenntnisse verbessert haben, vor allem kann ich die anderen jetzt besser verstehen.

Ein Unterschied zu Deutschland ist übrigens auch, dass man nur mit einem speziellen Schülerausweis in die Schule kommt. Außerdem gibt es an den Feiertagen immer Zeremonien, bei denen die Nationalhymne gesungen wird und es eine Rede gibt.
Nach der Schule kann man für eineinhalb Stunden noch eine AG machen. Ich habe Badminton ausprobiert, aber es hat mir leider nicht gefallen. Nachmittags gehe ich dann manchmal mit meiner Gastschwester ins Fitnessstudio.
Es gab auch schon ein paar besondere Ereignisse, wie z.B. der Unabhängigkeitstag am 15. September. Die ganze Stadt war mit Lichtern geschmückt, es gab Feuerwerk und viele Leute haben gefeiert. Auch die Kommunion der Geschwister und der Geburtstag der Mutter waren
schön, es kamen Mariachis, eine mexikanische Musikband, die gespielt haben. Die
Mexikaner machen an Geburtstagen auch gerne Feuerwerk, man hört es jeden Tag. Zuerst dachte ich es seien Schüsse! Aber generell fühle ich mich hier eigentlich sicher. Natürlich vermisse ich Deutschland auch ein bisschen, vor allem meine Familie und Freunde, aber auch die Schule. Auch die fehlende Pünktlichkeit nervt mich hier ein wenig, alles passiert immer spontan oder viel später als geplant.
Aber zusammenfassend finde ich, dass ich schon sehr viel erlebt und gesehen habe und es hat meinen Horizont erweitert. Ich habe viel Neues kennengelernt und werde sicher noch viel mehr erleben.

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