Vom 31.März - 4. April 2025 fand die Drittortbegegnung Montpellier – Helmstedt statt. Diesmal mit 20 französischen und 17 deutschen Jugendlichen, allesamt aus dem 9. Jahrgang, begleitet von Frau Kayser und Frau Brokof, und, wie auch in den letzten Jahren, durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (OFAJ) gefördert. Diesmal haben wir uns – da bei Drittortbegegnungen ein „Wechselmodus“ Deutschland – Frankreich erwünscht ist – in Freiburg im Breisgau getroffen und thematisch zum Thema „Nachhaltigkeit“ gearbeitet.
Die deutsche Gruppe reiste sehr pünktlich an, da noch eine kleine Extratour geplant war. Hierzu berichtet Clara Weis:
„Nachdem wir unsere Koffer am Freiburger Bahnhof eingeschlossen haben, sind wir mit der S-Bahn nach Breisach am Rhein gefahren. Von dort aus ging es dann mit dem Bus weiter nach Neuf-Brisach. Das Städtchen zeichnet sich durch die besondere Geometrie aus.
Das Erste, was man auf der Karte sieht, sind die sternförmigen Festungsanlagen von Vauban (1633-1707). Über diese sind wir dann erst einmal spaziert. Einige von uns hatten Lust, einen Ausflug zu den kleinen „Höhlen“ in den Anlagen zu machen. Der Rest der Gruppe hat dann auf dem Weg ein kleines Picknick genossen. Als die kleine Gruppe von den Höhlen wieder zurückkam, sind wir ins Stadtinnere zum Marktplatz gegangen. Unterwegs haben wir viele süße und bunte Häuser gesehen und uns das Rathaus bzw. Hôtel de Ville und ein paar andere Dinge angeschaut.
An der Touristeninfo haben sich ein paar von uns mit Postkarten eingedeckt, bevor wir dann freie Zeit hatten. Meine Gruppe ist als erstes in den Supermarkt gegangen und hat sich französische Getränke und Snacks geholt. In einer Pâtisserie haben wir uns Eclaires, Brookies, Cookies und Macarons gekauft. Ich habe mich gut mit der Pâtissière auf Französisch unterhalten. Sie konnte auch ein wenig Deutsch und kannte sogar Helmstedt. Nach einem Spaziergang durchs Städtchen konnten wir in der Sonne noch unsere Gebäcke und Snacks auf einer Bank auf dem Marktplatz genießen. Die Rückfahrt erfolgte wieder per Bus und der S-Bahn.“
In der schön gelegenen „Internationalen Jugendherberge“ startete das Treffen mit der französischen Gruppe. Nach gemeinsamen Abendessen in gemischten Gruppen erfolgte die „Autogrammjagd“, bei der die Jugendlichen so schnell wie möglich Unterschriften verschiedener Personen jeweils der eigenen und der anderen Nation sammeln mussten. Es ging um Fragen wie „Wer hat im gleichen Monat wie du Geburtstag?“ oder „Qui sait dessiner un petit oiseau“? Hinterher blieb noch Zeit für eine kleine Kennenlernrunde.
Am nächsten Tag brachen die Gruppen zur Freiburg-Besichtigung auf. Jana, Lisa, Eva und Lola berichten dazu:
„Nach einem leckeren Frühstück haben wir uns mit der Straßenbahn auf den Weg in die Stadt gemacht. Dort wurden wir von zwei netten älteren Damen empfangen, die uns jeweils eine spannende Führung in unseren Sprachen boten. „Unsere Dame“ hat uns viel über die Geschichte von Freiburg erzählt und danach hat sie uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt mit besonderen Informationen gezeigt (Warum sind mittelalterliche Rathäuser oft rot? Was bedeuten die Einkerbungen im Eingangsbereich des Münsters?). Nachdem wir nun viel über Freiburg wussten, hatten wir Zeit für uns und könnten durch die Stadt gehen und auch essen. Anschließend sind wir alle zusammen in das Museum "Natur und Mensch" gegangen. Dort haben wir uns verschiedene Exponate zur Erdgeschichte und zur Tier- und Pflanzenwelt angeschaut und sind dabei mit den Franzosen ins Gespräch gekommen. Danach sind wir auf den Schlossberg gegangen und haben die schöne Aussicht genossen.“
Später am Abend haben wir noch in wechselnden Kleingruppen unsere in einer AG vorbereiteten Präsentationen zu „Schule“, „Unsere Stadt“, „Mahlzeiten“ und „Freiburg“ vorgestellt, in diesem Jahr mit einem Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeitsziele der UNO.“
Alina, Felicitas, Alicja, Anna und Urthe berichten vom Mittwoch:
Am dritten Tag war der Vehikelbau, gegen 8 Uhr gab es Frühstück und wir wurden in zweisprachige Gruppen aufgeteilt (4-5 Leute in einer Gruppe). Um 10 Uhr fing dann das Bauen an. Bis 15:30 hatten wir Zeit, das Fahrzeug zu bauen. Natürlich hatten wir schon vorgegebene Materialien. Um 18 Uhr gab es dann Abendessen und einen Spielabend mit einem „nachhaltigen“ Memory/ einem „Leiterspiel“ und natürlich Dobble, Uno und Co, jeweils in nach Nation gemischten Gruppen, bei denen die Regeln noch auszuhandeln waren.
Ergänzend zum Vehikelbau:
Beim „Vehikelbau“ war aus vorgefertigten Bausätzen ein manövrierfähiges Fahrzeug zu bauen. Was leicht erschien, nahm letztendlich den ganzen Tag ein: Für viele der Jugendlichen war es die erste Begegnung mit Maulschlüsseln, Muttern, Schrauben und Schraubendrehern. Dazu kamen die Absprachen in der Partnersprache oder in Englisch, die Erkenntnis und der Frust nach zwei Stunden, dass das Fahrzeug aus zwei Teilen bestehen muss, um lenkbar zu werden… Letztendlich kamen alle Gruppen zum Ziel und sollten zusätzlich eine bilinguale Werbebotschaft verfassen. Mit dieser wurde das Fahrzeug vor der Gesamtgruppe präsentiert, bevor es zur Praxisprüfung (Zeitnahme auf einer Slalomstrecke mit Einparken, Reifenwechsel und einer Geschicklichkeitsaufgabe) zugelassen wurde. Da gab es viel zu lachen, da das Lenken bei erhöhter Geschwindigkeit bei mehreren Mobilen zu unvorhergesehenen Richtungswechseln führte. Vielen Dank an die Roehse-Stiftung, die sich die Mitfinanzierung dieses sehr gelungenen Projekts auf die Fahnen schreiben kann.
Am Donnerstag erfolgte ein Ausflug zum Schauinsland. Ein Teamer erklärte den gemischtsprachlichen Gruppen die Funktion von Geocachgeräten. Die deutschen Schülerinnen mussten viel übersetzen, Hände und Füße waren im Einsatz. Alle Jugendlichen mussten sich mit Karte und Kompass, ohne ihr gewohntes Google-Maps orientieren! Nach dem Lösen der Probeaufgaben durften die Jugendlichen nach und nach mit der Gondel auf den Schauinsland fahren und die Gruppen verschwanden auf verschiedenen Wegen im Gelände und hatten vielfältige Aufgaben zu lösen, bevor zwei bis drei Stunden später alle ihren Schatz gefunden hatten.
Am Nachmittag gab es noch „Freilauf“ in Freiburg, zum Kauf der Souvenirs. Nach der abendlichen Auswertung hieß es schon Abschiednehmen, da die französische Gruppe am nächsten Morgen bereits um 6:45 Uhr die Heimreise antreten musste.
Insgesamt war es eine intensive und abwechslungsreiche Begegnung, die aufgrund von Terminschwierigkeiten erst im Oktober 2026 weitergeführt werden kann, dann aber in Niederbronn-Les-Bains bei Straßburg.
Meinung der Schülerinnen zur Begegnung: „Wir fanden, es war auf jeden Fall eine andere Erfahrung als der Vitré-Austausch, aber keinesfalls schlechter. Da man mit Freunden auf einem Zimmer war, war es alles etwas entspannter, da man nicht unbedingt dauernd auf Französisch kommunizieren musste. Außerdem hat man seine Mitschülerinnen aus dem Jahrgang nochmal besser kennengelernt.“ „Durch die verschiedenen Aufgaben – also die Präsentation, aber auch den Vehikelbau, die Spiele und das Geocaching haben wir viel mit den Franzosen kommuniziert – aber auch oft auf Englisch und Französisch durcheinander.“